Bisher habe ich noch kein Wort über die „Schwesterstadt“ Sankt Goar auf der anderen Rheinseite verloren. Da es zwischen Mainz und Koblenz bekanntlich keine Brücke gibt, pendelt hier eine der emsigen Rheinfähren, um Sankt Goarshausen und Sankt Goar zu verbinden.
hüben und drüben
Die Häuser am anderen Ufer sind größer, die Fassaden aufwändiger gestaltet. Ich hatte angenommen, dass es zwischen hüben und drüben die üblichen Animositäten und Konkurrenzgefühle gäbe. Statt dessen höre ich von den Leuten auf dieser Seite immer wieder, dass sie gerne drüben wandern gehen, weil sie „auf dem Rheinsteig schon jeden Grashalm kennen“ – Zitat Herr Heil, Ex-Bürgermeister von Sankt Goarshausen und Gästeführer. Ich habe ihn bei meinem letzten Besuch in St. Goarshausen auf der Rheinstraße angesprochen, denn ich wollte ja etwas über das Haus Rheinstraße 22 herausfinden. Wie praktisch, dass ich gleich an einen Fachmann für Regionalgeschichte geraten bin.
drüben: die Römer
Dass die Schwesterstadt gegenüber größer und reicher sei, habe seine Wurzeln vor 2000 Jahren. „Moguntiacum – Mainz, Bingium – Bingen, Confluentes – Koblenz, Colonia – Köln“, zählt er auf. Aber ich möchte mit meinen Erkundungen nicht bis in die Römerzeit zurück gehen.
Für meine Entscheidung war die Lage am Südhang wesentlich, die Ausrichtung nach Südwest, zur Sonne hin.
hüben: noch viel zu tun
Über das Haus Rheinstraße 22 erfahre ich, dass es in festen Händen ist, dass jemand danach schaut, und dass im Inneren schon mit Sanierungsarbeiten begonnen wurde. Mit dieser Auskunft gebe ich mich erstmal zufrieden. Es bleiben noch immer genug Häuser in Sankt Goarshausen, für die engagierte Neu-Eigentümer gesucht werden, auch in der ersten Reihe, der Rheinstraße. Ich werde fortfahren, für diese Häuser zu werben. Von ihnen aus blickt man nicht nur auf den Fluss, sondern auch auf die schöne Schwester(-stadt) gegenüber.
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