Vielleicht hätte ich ein weiteres halbes Jahr versonnen auf die vermeintlich soliden Wände geblickt. Aber irgendwann standen die Heizungsbauer vor der Tür, und seitdem geht es zur Sache.
„Alles muss raus“ fiel mir als Überschrift für diesen Beitrag ein. Hätte auch gepasst, aber ich wollte es lieber freundlich formulieren. Tapfer habe ich ertragen, dass Decke und Wände aufgebrochen wurden, nach dem Motto, „wenn schon, dann richtig“.

Das alte Abflussrohr hatte wohl innen schon ziemliche Schlacken angesetzt, und dem Rat, es rauszuschlagen, habe ich sofort zugestimmt. Es führte vom Bad im ersten Stock durch die Seitenwand im Hausflur hinunter.

Jetzt liegen rot umhüllte Rohre wie dicke Adern in den aufgebrochenen Wänden und Fußböden.
Mein Badestrand
Das Bad ist jetzt mit den wichtigen Anschlüssen ausgestattet. Die Balken der Zwischendecke sind erfreulich solide und in gutem Zustand, anders als befürchtet.

Bevor es weitergeht, muss ich mich für einen Fußbodenaufbau entscheiden. Natürlich denkt man bei Bad zuerst an Fliesen. Aber Hardliner der Fachwerk-Community sagen, auf so eine Balkendecke mit Schüttung sollte ein diffusionsoffener Fußboden. Dielen, Holz!
Liebe Katrin,
was den Umbau und die Isolierung betrifft, sind wir ja brave Musterschüler und versuchten alles überkorrekt zu machen.
Zum Beispiel erklärte man uns, dass die roten Umhüllungen faktisch keine Isolierwirkung haben und man stattdessen die grauen, moosgummiartigen mit 3 oder 5 cm nehmen soll.
Wo es ging, haben wir das auch gemacht. Unter dem Boden von Badezimmer 2 allerdings nicht, sonst hätte Wolfgang nicht mehr stehen können 🙂
Liebe Grüße von der ersten Bank
Alice
Liebe Alice,
die roten Hüllen sind wohl vor allem als Schalldämmung gedacht. Thermisch werden sie wenig nutzen. Das habe ich in meine Überlegungen einbezogen. Auf dem Weg zum Heizkörper heizen die Rohre durch den Wärme“-verlust“ die Wand. („Verlust“ deshalb in Anführungszeichen, weil die Energie ja nicht verloren geht, das ist ja ein physikalisches Gesetz.) Ich nehme das bewusst in Kauf, weil ich denke, dass es eher nutzt als schadet. Und Ihr werdet Euch vielleicht in Eurem Bad über warme Füße freuen.
Ich kenne die Moosgummi-Dichtungen, die Du erwähnst. Wir haben sie in unserem moderneren Haus an den Leitungen von Solarthermieanlage und Pufferspeicher. Weil wir im Sommer wirklich nur das Wasser heiß haben wollen, nicht die Räume. Auch da, wo Heizungsrohre durch Räume führen, die nicht beheizt werden müssen oder sollen, z.B. Keller, ist eine solche Dämmung auf jeden Fall die bessere Wahl – und gar nicht „überkorrekt“. 🙂
Worüber ich allerdings ins Grübeln gekommen bin, ist Dein Gruß „von der ersten Bank“. – Was für eine Bank? Als erste Assoziation kam mir „Sandbank“. Ah, Ihr seid an der Nordsee, und Du grüßt mich von der Sandbank. Allerdings ist das einer der wenigen Orte, an die ich mein Notebook nicht mitnehmen würde. Und Du wohl auch nicht. Also vielleicht eine Gartenbank? Habt Ihr jetzt im Hades eine Bank? – Immerhin, die Möglichkeit, dass ein großes Geldinstitut mit der „ersten Bank“ gemeint sein könnte, habe ich besonders schnell wieder verworfen.
Liebe Grüße vom Rhein an den Neckar
Katrin
Liebe Katrin,
vielleicht war es in Deiner Schul- oder Studienzeit genauso: Die Streber, die alles besser wissen, sitzen oft in der ersten Bank. Darauf bezog sich der Ausspruch. Unser Hades hat leider immer noch keine Bank und im Kreditinstitut surfe ich eher selten. Da sollte man besser ganz genau zuhören 🙂
Stimmt, schlecht gedichtete Rohre ersetzen bisweilen die Fußbodenheizung. Unser Haus hat allerdings eine Außenwand mehr als Deines und die Leitung zur Dusche geht durch das Dach. Ich bin sehr gespannt, ob das Wasser in diesem Winter auch wieder nur lauwarm ankommt. So schwachbrüstig wie angenommen ist unsere alte Heizung gar nicht. Die Wärme ging nur immer ins Dach.
Liebe Grüße vom Neckar
Alice
Stimmt, an Schulbank hatte ich auch gedacht, aber ich bringe Dich nun mal nicht mit Besserwisserei in Verbindung. Deshalb hat sich diese Assoziationskette nicht geschlossen.