Altbausanierung Sankt Goarshausen

Hochwasser!

Deutschland läuft voll, und wir können nur zusehen

Ich würde gern etwas über die Situation am Mittelrhein sagen. Aber da, wo ich gerade bin, steigt in diesen Stunden die Isar über die Ufer. Hier in Bayern regnet es seit Tagen fast ohne Pause. Was hier runterkommt fließt in die Donau und schließlich ins Schwarze Meer. Im Mittelrheintal dagegen scheint schon wieder die Sonne. Trotzdem keine Entwarnung. Der Pegel Kaub, einige Kilometer oberhalb von Sankt Goarshausen, soll noch bis Dienstag steigen, auf knapp 8 Meter.

Pegel Kaub

Was bedeutet das für mein Häuschen? Da fehlt mir jegliche Erfahrung. Ich habe mit dem Vorbesitzer natürlich über Hochwasser gesprochen. Er hat eine Zahl genannt, ab der es kritisch wird. Ich habe mir diese Zahl nicht gemerkt, das Thema schien ja noch weit weg zu sein. Jetzt versuche ich, abzuschätzen, wie schlimm es wird.
Der Hochwassermeldedienst RLP zeigt ein Ranking der heftigsten Hochwasser. Das Jahr 1893 steht an erster Stelle, mit einem Pegelstand von 911. An siebter Stelle steht der Januar 1995 mit 780 cm. Wenn es kommt wie prognostiziert, wird diese Marke am Dienstag geknackt. In Zukunft steht dann der Juni 2013 an siebter Stelle. Oder es kommt noch schlimmer.

ELWIS und Undine halten mich auf dem Laufenden

Während ELWIS, der ELektronische Wasserstraßen-InformationsService von der Wasser- und Schifffahrtsverwaltung des Bundes vor allem Zahlen und Statistiken (z.B. die Pegelstände) listet, wartet die Informationsplattform Undine der Bundesanstalt für Gewässerkunde auch mit ein paar literarischen Infos auf und ist etwas text-orientierter. Mir geht es in diesem Fall um die nackten Fakten, die ich beim oben erwähnten Hochwassermeldedienst des Landes finde.
Was die Zahlen mir aber nicht verraten: wie sieht es vor Ort aus, in der Rheinstraße, in der Stadt?
Sollte ich in Sankt Goarshausen anrufen um mich nach dem aktuellen Stand zu erkundigen? – Natürlich nicht, was würde das ändern. De jure ist der Vorbesitzer noch für das Haus verantwortlich. De facto kann ich die Ungewissheit nur schwer ertragen. Wird das Häuschen mit überflutetem Keller in meinen Besitz übergehen? Wird dieser hübsche Gewölbekeller, den ich noch vor wenigen Wochen so vertrauenerweckend fand, die erste Baustelle für mich sein?
Ich schaue hinaus in den bayrischen Regen und dann wieder ins Notebook, auf den Pegelstand in Kaub. Nur keine Larmoyanz. In Teilen von Bayern, Niedersachsen, Sachsen und Thüringen ist es zur Zeit viel schlimmer als am Rhein.

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