Altbausanierung Sankt Goarshausen

Denkmalzone I

drei Reihenhäuser und Stadtturm

Mein Haus und die Nachbarhäuser

Sanierungsgebiet, Denkmalzone, Modernisierungsvereinbarung … Schon bevor der erste Handschlag getan ist, zeigt sich, dass die Haussanierung viel aufwändiger wird, als ich geplant hatte.
Gestern hatten wir einen Termin mit dem Sanierungsbeauftragten der Gemeinde. Seine Aufgabe ist es offenbar, den privaten Hauseigentümern fachmännisch die kommunalen und denkmalschützerischen Sanierungsziele nahezubringen. Damit nicht fröhlich drauflos saniert und gebastelt und dabei das Ortsbild zuschanden gemacht wird, soll der Sanierungsbeauftragte die Eigentümer sanft in die gewünschte Richtung führen. Zur Belohnung locken Zuschüsse und Steuer-Erleichterungen.

Baukultur für das Welterbe Oberes Mittelrheintal

Lange vor dem Hauskauf hatte ich auf der Website der rheinland-pfälzischen Architektenkammer über die Initiative Baukultur gelesen. Sie hat einen ausführlichen Leitfaden für die Gestaltung der Häuser formuliert, bis hin zur Farbgestaltung der Fassaden. Ich hätte nicht gedacht, dass mich das Thema mal so direkt betreffen würde.
Die Bemühung, mittelalterliche Gebäudeproportionen zu erhalten, kommt für viele Häuser in der Rheinstraße etwas zu spät. Offenbar wurden bisher beherzt Fenster verbreitert, Glasbausteine eingefügt, Balkone und Markisen an die Fassaden gehängt. Und diese Maßnahmen sind durchaus verständlich. Denn das größte Pfund bei diesen Häusern sind der Ausblick auf den Rhein und die Süd-Ausrichtung. Um das Panorama zu genießen, wünscht man sich Panoramafenster. Oder noch besser: einen Balkon. Um die Hitze draußen zu halten braucht man alsdann einen Sonnenschutz.

Denkmalschutz vs. Sonnenschutz

Ausblick auf den Rhein durchFenster im ersten Stock
Dies ist der Ausblick aus dem ersten Stock. Da für die Erhaltung des typischen Ortsbilds die stehend rechteckigen Fensterformate obligatorisch sind, werde ich die Fensterausschnitte so belassen. Da muss der Sanierungsbeauftragte bei mir keine Überzeugungsarbeit leisten.
Aber Sprossenfenster sind mir – außer in historischen Häusern – ein Graus. Und auch auf hölzerne Klappläden, wie sie vor dem Einbau der Rollläden wohl die Fassade zierten, möchte ich mich nicht gern festlegen lassen.
Noch mehr Diskussionsstoff bietet das Dachgeschoss. Denn weil das Dach sowieso dringend repariert und gedämmt werden muss, spricht vieles für einen grundlegenden Umbau – und für größere Fenster. Also für richtig große Fenster. Und die erfordern natürlich auch einen Sonnenschutz.
Wie soll das gehen, wenn ich trotzdem den Sanierungsbeauftragten und die Denkmalschützerin zufriedenstellen will?